Dienstag, 12. Juni 2012

Weiteres zur Variante 8

Zur Variante 8 (Durchquerung des Zellertales) vom 9.6.2012


Die Variante 8 verläuft im unteren Teil wie Variante 7c, beide decken sich bis zur Staufenburg. Dann zweigt Variante 8 nach Süden ab, überquert das Zellertal und mündet in das Holzelfinger Tal. Inzwischen ist die Variante 7c wegen der hohen Kosten und der zu geringen Effizienz nicht mehr aktuell.
Aber der Gemeinderat Lichtenstein hatte einst mehrheitlich (mit einer Gegenstimme) beschlossen, daß die Variante 7c die Wunschtrasse der Gemeinde Lichtenstein und somit eine Alternative zur Deckeltrasse (Variante 1b) ist. Dieser Beschluß fand zwar nicht die Billigung des Pfullinger Gemeinderates, er ist aber weiterhin rechtsverbindlich.
Herr Bürgermeister Nußbaum hat mir erklärt, warum er gegen eine Überquerung des Zellertales durch die Variante 8 ist: hier handelt es sich nach seinen Worten um das einzig mögliche Neubau- und Erweiterungsgebiet der Gemeinde Lichtenstein. Diese Gelegenheit will er sich nicht durch die Variante 8 verbauen.
Dagegen wende ich ein, daß es für die Gemeinde Lichtenstein wenigstens noch ein weiteres Seitental auf der westlichen Seite des Echaztales gibt, das als Neubau- und Erweiterungsgebiet nutzbar ist.
Die Planfestlegungen im Zellertal schließen jede weitere effektive Variante aus. Man darf sich nicht wundern, wenn dann als einzige Möglichkeit für den Albaufstieg entweder die Variante 1b (Deckeltrasse) oder die Nullvariante kommt.
Wie sagte mir ein hier bekannter Politiker: Die Lichtensteiner haben durch ihr jahrzehntelanges Gezerre um die Varianten den Neubau eines Albaufstieges verschlafen. Ich hoffe, er hat nicht Recht.

Horst Meinders Reutlingen




Hier die Antwort von Herrn Meinders an Michael Staiger

Guten Tag, Herr Staiger,

ich habe Ihren Leserbrief erst gestern gelesen, weil ich vorher im Urlaub war.

Hier meine Antwort:

1. Zum genauen Trassenverlauf: Ursprünglich habe ich die Variante 8 ziemlich mitten durch das Zellertal gezeichnet. Mit dieser Trassenführung bin ich bei der Google-Zählung auf 18 betroffene Häuser gekommen. Die Im GEA veröffentlichte Variante führt zunächst wie Variante 7 an der Staufenburg entlang und zeigt deutlich weniger betroffene Häuser. Aber es ist nicht mein Job, hier in die genaue Detailplanung zu gehen. Aber ganz sicher ist die Aussage - 18 betroffene Häuser - eine Worst-Case Betrachtung. Ich bin kein Straßenplaner, der genaue Straßenverlauf muss zwischen dem Gemeinderat Lichtenstein, Pfullingen, dem Naturschutz und dem RP-Tübingen ausgehandelt werden. Da habe ich nicht mitzureden!

2. Sie sprechen sich klar gegen die Variante 1b (Deckeltrasse) aus, da bin ich sofort bei Ihnen, auch wegen der Quellwassergefahren. Sie sind als betroffener auch gegen die Variante 8 durch das Holzelfinger Tal, das ist Ihr gutes Recht. Sie schreiben dann, die einzig sinnvolle Variante muss außerhalb der Wohngebiete verlaufen. Da bleiben dann nur die Varianten 3, 5a, 5b, 7c und Albverein. Alle diese Varianten scheiden wegen zu hoher Kosten oder geringer Wirksamkeit aus. Herr Kunze vom R.P. Tübingen hat im Herbst 2011 bei der Präsentation aller Varianten (bis auf meine) einen wirklich guten Job gemacht. Dass die Ergebnisse nicht allen schmecken, kann ich verstehen, aber die Fakten sind nun mal so.

3. Ich vermisse bei Ihnen eine konstruktive Einstellung: Sie sind gegen Variante 1c, und gegen Variante 8. Sagen Sie mir bitte, wofür Sie sind, und wie die Variante aussieht, die Sie wollen.

Mit freundlichem Gruß
Horst Meinders