Dienstag, 28. Dezember 2010

Bildliche Darstellung des Albaufstiegs - PLAN RP

Dass die sog. „Deckeltrasse“ - die ja nur durch einen Teil Unterhausen unter einem Deckel ist – nach Aussage des Regierungspräsidiums (RP) „die besten Werte“ hat liegt doch wohl nur daran dass andere Varianten nicht wirklich gewollt und geprüft wurden.











 





Völlig übersehen wird scheinbar, dass der „Deckel“ noch in Unterhausen am Ende der Bahnhofstrasse, mitten in einem der schönsten Wohngebiete – zwischen Lerchen- und Amselweg - endet und von dort mit ca. 6% Steigung zum 2. Ranken der Honauer Steige geführt wird.















Beim Bahnhof Honau verläuft die neue Strasse dann etwa 5-10 m überm Dachfirst.

(Ist die freizuhaltende Trasse auf dem ehemaligen „Bahngleis“ oder wie im kürzlich erschienen Plan in den Berghang verlegt?)

























 Die als zweispurige Bergauf-Fahrbahn weiterbenutzte alte Steige ist rot markiert. Denn der oberste Ranken, in dem schon mal ein Tanklaster ein paar zehntausend Liter Öl verlor, bleibt bei diesem „Vorhaben“ erhalten














So haben die Oberhausener und Honauer zwar auch weniger Verkehr im Ort, der Krach aber bleibt ihnen - mit erweiterter Wirkung über das ganze Tal - erhalten.














Und wie der Albrand dann dort aussieht, nachdem man die Zahnradbahntrasse am Albrand „auf der Schanze“ 15 – 20m tiefergelegt - 300 Meter Tunnel (neue Variante) 
und auf ganzer Länge um das Drei- bis Sechsfache in den Hang hinein verbreitert hat, mag man sich schon gar nicht vorstellen.
Meines Erachtens wäre diese Trasse einfach nur ein Verbrechen an unserer schönen Landschaft!

Wenn man nun der Argumentierung der RP-Vertreter folgt daß nur das Kosten/Nutzen-Verhältnis zählt; kann m. E. nur eine Linienführung ähnlich der Variante 3 oder etwas ähnliches wie die „Albvereinstrasse“ mit (möglichst kurzen) Tunneln vom Lippental zur - ab dort ausgebauten und verbreiterten - Stuhlsteige dabei herauskommen, denn nur bei diesen Varianten würde der Durchgangsverkehr von Honauer- u. Stuhlsteige gebündelt, was den vom RP angemahnten Nutzen ja deutlich erhöht.

Auch könnten auf der Albhochfläche die drei von Genkingen abgehende Strassen (Richtung Pfullingen, Ri. Nebelhöhe und Ri. Traifelberg) auf eine Zufahrt zur B312 NEU gebündelt, die beiden anderen renaturiert werden.

Hinzu kommt dass diese Streckenführungen durchgehend weit ausserhalb Orts liege und somit keinerlei Verkehrsbeeinträchtigungen für Lichtenstein oder andere Gemeinden bedeuten würden.
Für Pfullingen wäre sie sogar besonders vorteilhaft, da der Durchgangsverkehr zur Stuhlsteige nicht mehr über die Römerstrasse donnert – auch die Ahlsbergbewohner hätten es ruhiger - sondern eben durch den Ursulabergtunnel um Pfullingen herum fährt. Auch die Sonnenbühler wären schneller in Reutlingen oder in Stuttgart.







































Die RP-Kritik an der Albvereinstrasse, sie sei „einfach so reingezeichnet“ empfinde ich mehr als unverständlich (die anderen Trassen liegen bisher auch nur als „Striche“ in der Landschaft vor), denn diese Trasse ist zum einen ja nicht fachmännisch durchkonstruiert – sonst würde sie z. B. das Naturschutzgebiet auf der Albhochfläche umgehen - würde aber zum anderen sicherlich die 300m Höhenunterschied mit der (in den Tunneln) geforderten Steigung von unter 4,5% überwinden können.
Auch könnte bei der Variante 3 die lange Schleife in der Stuhlsteige (in einer nächsten Ausbaustufe) durch einen weiteren Tunnel vom ehem. Steinbruch auf die Albhochfläche (Höhenunterschied dort 135 m) nochmals deutlich verkürzt werden.
Vorteilhaft ist auch dass sowohl die Variante 3 als auch die Albvereinstrasse ohne besondere Beeinträchtigung des Verkehrs gebaut werden könnten.
Man möge sich nur die verkehrlichen Umleitungsmaßnahmen in Unterhausen für den – mehrjährigen - Bau der Deckeltrasse durch Unterhausen vorstellen, die ja aufgrund des labilen, höhlendurchsetzten Tuff-Untergrundes als unterirdische Brücke mit bis zu 40m tiefen Pfeilern erstellt werden muß und erst bei durchgehender Fertigstellung vom Ortseingang Unterhausen bis zum 2. Ranken der Honauer Steige nutzbar wird.
Die längere Fahrstrecke der Alternativ-Trassen 3 u. Albverein würde sich durch die geringeren Steigungen und die Überholmöglichkeiten (natürlich nur für Pkw) auf der Albhochfläche in den Fahrzeiten der „Deckeltrasse“ vom Ursulabergtunnel bis zum Kreisverkehr Traifelberg angleichen.
Wenn man auch die Variante 3 oder die Albvereinstrasse bergwärts 2-spurig ausbaut wie die Deckeltrasse, wäre die Fahrzeit trotz längeren Weges wohl kürzer, denn man darf bei der „Deckeltrasse“ nicht übersehen dass der 2-spurig bergwärts führende Teil vom 2. Ranken an über die alte Strasse führt mit den dortigen scharfen Kurven (Tanklasterunglück) und bis zu 6% Steigung.
Ganz besonders schwierig würde es da bei der Talfahrt, weil hier auf der ehem. Zahnradbahntrasse nur eine Fahrspur, dazu noch sehr steil (7,9%) vorhanden ist, auf der die LKW´s noch langsamer fahren müssten als auf der heutigen Steige mit „nur“ 6%. Überholen wäre auch erst im Bereich unterhalb des 2.Ranken - nach dem Bau der zweiten Röhre der Deckeltrasse - möglich.
Von dieser einzigen talwärts gehenden Fahrspur mag ich mir die Zustände bei derzeitiger Wetterlage gar nicht vorstellen.

Zu den anderen Varianten (5a+b, 7c) mit ihren überlangen Tunnels und monströsen Brücken wäre vielleicht noch zu sagen dass das RP die wohl nur „reingezeichnet“ hat, um die „Deckeltrasse“ als die einzig mögliche dazustellen – was auch beim Bundesverkehrsministerium gelungen ist, eine sachgerechte Entscheidung zwischen wirklich machbaren Varianten aber verhinderte.
Jetzt will man die Gemeinde Lichtenstein – und ihre gewählten Vertreter – damit unter Druck setzen dass nur die „Deckeltrasse“ fertig geplant sei und Andere – seien sie auch noch so gut und günstig - nicht mehr in Frage kommen.

Michael Staiger
Reutlingen