Gruß
Horst Meinders
Horst Meinders
Diesem Wunsche wird entsprochen - Ausarbeitung von Herrn Meinders:
Verlegung der B312 vom
Echaztal in das Holzelfinger Tal. (Variante 8)
Inhalt:
Ziel dieser Variante- Beschreibung der Variante 8
- Auswirkung auf den Restverkehr durch das Echaztal und durch Holzelfingen
- Vergleich der Bürgerbetroffenheit von jetziger Trasse (Nullvariante), Deckeltrasse 1b, Variante 7c und Variante 8
- Umweltverträglichkeit
- Vereinbarkeit mit dem Nahverkehrsschienennetz
- Verkehrswirksamkeit
- Kostenschätzung
Ziel dieser Variante
Diese
Variante soll den Durchgangsverkehr sowohl durch die Orte Unterhausen
und Honau als auch durch Holzelfingen aufnehmen. Somit bleibt in
diesen Orten nur noch der Ziel- und Quellverkehr. In Holzelfingen
wird voraussichtlich auch der Ziel- und Quellverkehr durch die
Variante 8 ganz übernommen. Somit können sowohl die Holzelfinger
Steige als auch die Honauer Steige als Regionalstraßen zurück
gestuft und zurück gebaut, und von der Gemeinde Lichtenstein
verwaltet werden. Hierdurch entfallen für das Land bzw. für den
Bund hohe Reparaturkosten.
Beschreibung der
Variante 8
Die
durchgehend zweistreifige Variante 8 umfährt wie die Variante 7c das
Echaztal im Osten. Sie schließt an die Umfahrung Pfullingens am
Ausgang des Ursulabergtunnels in einer Höhe von 480 Metern an. Dann
gewinnt sie an der Staufenburg die Höhenlinie 500 Meter, quert das
Zellertal, mündet als Hochtrasse in das Holzelfinger Tal und
verläuft zunächst unterhalb, dann in gleicher Höhe mit der
Holzelfinger Steigstraße. Sie verläuft als Hochtrasse in der Mitte
des Holzelfinger Tales, bis sie am Raubol in den Tunnel unter
Holzelfingen abtaucht. Das Regenüberlaufbecken an dieser Stelle
schützt das Zellertal gegen Überschwemmungen. Dieses Becken muß
entweder seitlich verlagert werden, oder die Variante 8 muß seitlich
daneben in den Berg münden. Der Tunnel mit 1,5 km Länge kommt am
Kornberg hinter Holzelfingen wieder ans Licht. Die Trasse biegt auf
die K6733 ein, die dann auf die L387 und zum Kreisel am Traifelberg
führt. Die Trasse hat insgesamt eine Länge von 7900 Metern und ist
damit so lang wie Variante 5b. Die maximale Steigung beträgt 5,6 %.
Sie ist somit deutlich geringer als die Variante 1b mit 7,8 %. Die
Hochtrasse hat eine Länge von 3400 Metern. Die Länge der Straße
vom Kornberg bis zum Traifelberg beträgt 3000 Meter. In diesem
Abschnitt muß die Straße als zweistreifige Bundesstraße ausgebaut
werden. Die Variante 8 bekommt vor dem Ortseingang Unterhausen eine
Abzweigung für die Bewohner von Unterhausen und Honau. Ferner wird
eine zweite Abzweigung hinter dem Kornberg für die Bewohner von
Holzelfingen gebraucht.
Auswirkung auf den
Restverkehr durch das Echaztal und durch Holzelfingen
Der
Fernverkehr durch die Honauer Steige wird größtenteils von der
Variante 8 übernommen. Nur die Fahrzeuge, die in Honau bzw. in
Unterhausen in Richtung Alb starten oder ankommen, werden weiterhin
die Honauer Steige benutzen. Dieser Anteil ist bei keiner
Verkehrszählung erfaßt. Er wird mit 10% des Verkehrs auf der
Honauer Steige abgeschätzt. Im Gegensatz zu allen anderen Varianten
wird auch der ganze Ziel- und Quellverkehr von und nach Holzelfingen
von der Variante 8 übernommen. Ein Nebeneffekt der Variante 8 ist
die Verkehrsberuhigung in Unterhausen an der Abzweigung
Wilhelmstraße/Holzelfinger Straße. Diese Steige wird nur noch für
die Sportstätten der Gemeinde Lichtenstein gebraucht. Deswegen fährt
der Durchgangsverkehr nach Holzelfingen und Ohnastetten über die
Variante 8 und der Unfallschwerpunkt an dieser Abzweigung wird
behoben. Insgesamt führt die Variante 8 zu einer ganz erheblichen
Beruhigung des Verkehrs in den Teilorten Unterhausen, Honau und
Holzelfingen.
Vergleich der
Bürgerbetroffenheit von jetziger Trasse (Nullvariante),
Deckeltrasse 1b, Variante 7c und Variante 8
Um
ein qualitatives Maß für die vom Lärm und Feinstaub betroffenen
Bürger zu bekommen, wurden längs der vier Varianten: Nullvariante,
Variante 1b, Variante 7c und Variante 8 mit Google Map die Zahl der
Häuser neben den Trassen gezählt, und zwar nur die Häuser
unmittelbar neben der Trasse. Somit ergibt sich ein relatives Bild
von der Bürgerbetroffenheit. Es ist kein absolutes Bild, weil auch
die Bewohner in der zweiten und dritten Reihe hinter den Trassen vom
Lärm und Feinstaub betroffen sind. Aber so kann man vergleichen,
welche Trasse am günstigsten ist. Ergebnis:
Nullvariante Variante
1b Variante 7c Variante 8
297
Häuser 171 Häuser 4 Häuser 16 Häuser
Die
Variante 8 weist mit 16 Häusern im Gegensatz zur Variante 1b eine
geringe Zahl von betroffenen Bürgern auf. Aber diese Variante wird
von den Bewohnern des Zellertales sehr lautstark bekämpft, weil es
sich hier um eine bevorzugte Wohnlage handelt und weil die Gemeinde
Lichtenstein dieses Tal als Erweiterungs- und Neubaugebiet
reservieren möchte. Hier ist eine Güterabwägung notwendig: Will
man eine Verkehrsberuhigung für die Bewohner des Echaztales
erreichen, oder ist die bevorzugte Wohnlage für eine Minderheit der
Bürger Lichtensteins wichtiger. Immerhin können die Bewohner des
Zellertales mit Lärmschutzwänden gegen die Belästigung durch die
Hochtrasse geschützt werden.
Umweltverträglichkeit
Hier
zählt einmal die Tatsache, daß die Variante 8 und die Variante 7c
im unteren Teil durch ein Naturschutzgebiet Pfullingens verlaufen.
Deswegen hat der Gemeinderat von Pfullingen die Variante 7c
abgelehnt, während der Gemeinderat von Lichtenstein diese Trasse als
Alternative zur Variante 1b vorgeschlagen hatte. Hierzu ist zu
bemerken, daß mit dem Ursulaberg-Tunnel Pfullingen sehr gut bedient
wurde und es Chancen für eine gute Stadtentwicklung gibt. Deswegen
sollten jetzt keine Maximalforderungen zum Naturschutz erhoben
werden, die alle weiteren Planungen blockieren. Das wäre kein faires
Verhalten gegenüber der Gemeinde Lichtenstein.
Ein
weiterer Punkt ist die Quellwasserproblematik. Die Variante 8 läßt
im Gegensatz zur Deckeltrasse die Trinkwasserquellen im Echaztal
vollkommen unberührt. Das ist ein nicht zu unterschätzender
Vorteil. Wenn auf der Variante 1b ein Tanklastzug verunglückt, kann
das Quellwasser verschmutzt und die Quelle sogar auf Dauer
unbrauchbar werden. Mit Unfällen ist auf allen Trassenvarianten zu
rechnen. Sie sind aber dann besonders schlimm, wenn hierdurch
Quellwasser verschmutzt wird. Es hat keinen Zweck, die Augen zu
verschließen und zu hoffen, daß auf der Variante 1b nichts
geschehen wird.
Es
gibt Beispiele für solche auf Dauer geschädigten Quellen.
Wangerooge: Weil die Trinkwasserbrunnen auf der Insel bei der
Sturmflut vom 16. auf den 17. Februar 1962 vollständig zerstört und
vom Meerwasser überflutet worden sind, mußte eine Wasserleitung von
der Insel Wangerooge zum Festland gebaut werden. Sie kostete 1962 1,3
Mio. Mark. Das Quellwasser auf Wangerooge war nach der Sturmflut 1962
für den menschlichen Genuß vollkommen und bleibend unbrauchbar
geworden.
Vereinbarkeit mit
dem Nahverkehrsschienennetz
Im
Gegensatz zur Variante 1b tangiert Variante 8 nicht die
Schienentrasse, die eine Schienenverbindung von Reutlingen auf die
schwäbische Alb herstellen soll. Für Variante 1b ist dafür ein
Entflechtungstunnel notwendig, der die beiden Stränge Autoverkehr
und Zugverkehr voneinander trennt. Dieser Tunnel entfällt bei allen
anderen Varianten. Die Kosten hierfür (1900 Meter Tunnellänge ≡
19 Mio €) müßten eigentlich als Bonus von den Baukosten der
anderen Varianten abgezogen werden.
Verkehrswirksamkeit
Der
Anteil der Fahrzeuge, die über die Variante 8 fahren werden, läßt
sich mit Hilfe der Verkehrszählung von 2010 abschätzen:
Zahl
der Fahrzeuge zwischen Pfullingen und Unterhausen: 23612
Zahl
der Fahrzeuge auf der Honauer Steige: 9490
Zahl
der Fahrzeuge auf der Holzelfinger Steige: 7981
Fahrzeuge
aus Unterhausen/Honau Richtung Alb (10% geschätzt) 949
Geschätzte
Effizienz: (9490-949 +7981) / 23612 = 70 %
Zur
genauen Bestimmung der Effzienz muß bei der nächsten
Verkehrszählung die Zahl der Fahrzeuge ermittelt werden, die von
Unterhausen/Honau in Richtung Alb und zurück wollen, weil diese
Fahrzeuge auch in Zukunft die Honauer Steige benutzen werden.
Ergänzung von Günther Frick: Hier müssen neue Zahlen her!
Kostenschätzung
Die
Kosten für die Variante 8 wurden vom R.P. Tübingen zunächst mit
151 Mio € angegeben. Anschließend wurden diese Kosten wegen der
Anschlüsse in Unterhausen und Holzelfingen auf 161,49 Mio €
hochgerechnet. Diese Kosten liegen um 37 Mio € höher als bei
Variante 1. Im Gegensatz zu den anderen Varianten sind die Kosten für
die Variante 8 sind deutlich geringer.
1b:
124,4 Mio €, 5a: 302 Mio €, 5b: 277 Mio €,
7c:
235,5 Mio €, Albverein: 182 Mio €, 8: 161,49 Mio €.
28.07.2012 Dipl. Phys.
Horst Meinders Kammweg 54, 72762 Reutlingen
Ergänzung von Günther Frick:
Trasse
3 kostet lt. RP 108,6 Mio €, die „Lippentalvariante“ liegt etwa
im selben Bereich; somit die kostengünstigste Variante.
Hallo Herr Meinders,
AntwortenLöschendanke für die immerhin verbal präzisierte Darstellung ihrer zeichnerisch doch etwas anderen Variante. Zum technischen Bereich werde ich versuchen das demnächst grafisch so darzustellen daß sich jeder ein Bild davon machen kann.
Wichtig ist mir aber daß Sie sich als Nichtbetroffener bitte über eine etwas danebengegangene Formulierung noch ein paar Gedanken machen und sie vielleicht richtigstellen?
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Zitat:
"Aber diese Variante wird von den Bewohnern des Zellertales sehr lautstark bekämpft, weil es sich hier um eine bevorzugte Wohnlage handelt und weil die Gemeinde Lichtenstein dieses Tal als Erweiterungs- und Neubaugebiet reservieren möchte. Hier ist eine Güterabwägung notwendig: Will man eine Verkehrsberuhigung für die Bewohner des Echaztales erreichen, oder ist die bevorzugte Wohnlage für eine Minderheit der Bürger Lichtensteins wichtiger."
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Echaztalbewohner sind wir alle und wenn dann schon Geld in die Hand genommen wird, sollte die Lärmbelästigung nich von der einen Minderheit (den derzeitigen B312-Anwohnern) auf die andere übertragen werden, zumal dies mit der Umgehung über die Stuhlsteige erreichbar wäre, dazu noch in der kostengünstigsten Weise.
Michael Staiger